Eigentlich hatte ich heute vor, euch ein bisschen von unserem Urlaub zu erzählen (alles in allem hatten wir echt eine schöne Zeit als Familie), doch dann hat mich dieses Wochenende ein anderes Thema so stark beschäftigt, das ich dazu gerne ein paar Gedanken mit euch teilen möchte. Vielleicht hat die ein oder andere von euch den Spendenaufruf in meinem Status gesehen von dem Mädchen, dass nach einer Covid Impfung sehr krank geworden war und zurzeit bettlägerig ist. Das hat mich sehr mitgenommen. Zum einen weil ich selber Mama bin und mir nicht vorstellen dürfte, dass das einem meiner Mädchen passiert. Zum anderen weil ich mich aufgrund meiner eigenen Situation selber sehr stark mit dieser Krankheit beschäftigt habe, da lange nicht klar war, ob es sich bei mir nicht vielleicht auch um das Chronische Erschöpfungs Syndrom, was jetzt häufig als Long Covid auftritt, handelt, und weil ich die Familie persönlich kenne und sie vor gar nicht langer Zeit um eine andere Tochter bangen mussten, die an Krebs erkrankt war. Da tauchen dann automatisch so Fragen auf, wie: Warum gibt es so schreckliches Leid? Wieso tritt es bei manchen so gehäuft auf? Kann es einen Gott geben, wenn "unschuldigen" Menschen so Schlimmes passiert? Da ich Christ bin und an Gott glaube, ging es bei mir nicht so sehr um die Frage, ob es einen Gott gibt, sondern eher um die Frage "Warum es dieses Leid gibt und warum es manche so heftig trifft?" Gerade in der Zeit meiner Erschöpfung habe ich mir oft Gedanken über solche Fragen gemacht. Ich habe daraufhin nochmal sehr intensiv die Bibel gelesen und festgestellt, dass Leid und Krankheit einfach zu diesem Leben dazu gehören und das man, nur weil man an Gott glaubt, nicht automatisch vor allem Leid verschont bleibt. Viele Personen in der Bibel erlebten Verfolgung, Krankheit und auch den Verlust eines lieben Menschen. Auch sie hatten viele Fragen, warum ihnen das passiert und welche Rolle Gott dabei spielt. Besonders crass ist die Geschichte von Hiob, im Buch Hiob, der mit einem Schlag alles verliert, seine Kinder, seine Gesundheit, nur seine Frau und er bleiben am Leben. Daraufhin hadert er mit Gott und versucht Antworten zu finden. Doch Gott macht ihm deutlich, dass er keine Antwort auf das "Warum?" erhält, weil seine Gedanken und Wege einfach viel, viel höher und weiter sind als die menschlichen. Aber Gott hält die Konfrontation und die Fragen von Hiob aus, ist da und zeigt ihm, dass er ihn liebt (am Ende beschenkt er ihn noch mit vielen Kindern, was natürlich nicht den Verlust der anderen Kinder wett macht). Gott lässt unser Leid nicht kalt. Es heisst, dass er jede unserer Tränen sammelt, dass er uns trösten möchte, wie eine Mutter tröstet, und dass er später, wenn wir bei ihm im Himmel sind (wenn wir an ihn geglaubt haben und unser Leben mit ihm gelebt haben), alle unsere Tränen abwischen möchte. Es werden also nicht unbedingt alle Fragen beantwortet werden, aber wenn wir Gott und der Bibel glauben schenken, gibt es jemanden, der über allem Leid steht, der unser persönliches Leid sieht und der gemeinsam mit uns dadurch gehen möchte. "Musst du durchs Wasser gehen, so bin ich bei dir, auch in reißenden Strömen wirst du nicht ertrinken. Musst du durchs Feuer gehen, so bleibst du unversehrt, keine Flamme wird dir etwas anhaben können!" Die Bibel, Jesaja 43,2
Das habe ich immer wieder erlebt, dass ich oder meine Familie nicht vor allem verschont bleiben, aber das wir in alledem nicht alleine sind und das es jemanden gibt, der über alledem steht und
den Überblick behält und weiss, wie der Weg zuende geht! Das gibt mir Mut und Hoffnung bei allem, was so im Leben passiert! Ich wünsche dir sehr, dass auch du Gott an deiner Seite hast, um in den
Stürmen des Lebens nicht alleine zu sein! Und wenn nicht, fang doch mal an, ihn zu suchen. Er ist nur ein Gebet entfernt!
Und was die Familie mit der kranken Tochter angeht: Lasst uns für sie beten, sie finanziell unterstützen und vielleicht auch mal ein Zeichen des Mitgefühls geben oder fragen, wie man praktisch
helfen kann!
P.S: Noch ein Buchtipp: Das hatte ich so nicht bestellt! Von Deborah Kuder und Sarina Pfauth, Scm Verlag
Es enthält viele Lebens,-und Leidensgeschichten und berichtet wie die einzelnen Personen damit zurecht gekommen sind und welche Rolle ihr Glaube dabei gespielt hat. Sehr empfehlenswert, gerade
wenn man selber in einer schwierigen Situation ist.
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