Und sie lebten glücklich und zufrieden...
Heute feiern mein Mann und ich unseren 21.Hochzeitstag. Ich könnte jetzt ein Foto hochladen, auf das ich ziemlich stolz bin, wo selbst ich mir als
selbstkritische Frau echt gut gefalle und was nach einem "perfekten" Traumpaar aussieht, das jeden Tag auf Wolke 7 schwebt, nach dem Motto:"Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an das Ende
ihrer Tage...." Und um jetzt kein falsches Bild zu erzeugen, habe ich wirklich einen tollen Mann erwischt und wir lieben uns und ich würde uns auch als glückliches Paar bezeichnen. Doch das sich
das nicht jeden Tag so anfühlt und so ist und das es von beiden Seiten auch Arbeit und Einsatz erfordert, sieht man natürlich nicht. "Ehe ist Arbeit!", diesen Satz haben wir am Anfang unserer Ehe
von erfahrenen Paaren oft gesagt bekommen und er hat mich echt genervt. Aber im Nachhinein muss ich zugeben, dass er stimmt. Denn schon nach den ersten 3 hochverliebten Monaten unserer Beziehung,
kam es fast zu einer Trennung, weil wir mit vielen Altlasten unserer Vergangenheit konfrontiert wurden, die es ersteinmal anzuschauen und zu bewältigen gab. Glücklicherweise haben wir ein
kompetentes Berater-Paar gefunden, das uns dabei unterstützt hat. Ich kann nur jedem Paar raten, sich Hilfe zu suchen, wenn es knirscht, und am besten nicht erst dann, sondern auch präventiv
im Vorfeld, wenn es augenscheinlich gut läuft. Neun Monate später (nein, kam kein Baby), als wir glaubten, die Krise gemeistert zu haben, starteten wir in die Ehe mit dem Gefühl, "alles im
Griff zu haben". Doch die Realität des Alltags, holte uns schnell ein und Dinge wie: unterschiedliche Schlafgewohnheiten (Morgenmuffel trifft auf Morgenmensch ), unterschiedliche Vorstellungen
bei der Haushaltsführung, dem Umgang mit Geld, der Freizeitgestaltung.....wurden zu großen Bergen und boten großes Konfliktpotential. Was uns dabei geholfen hat? Reden, reden, reden, Kompromisse
suchen, Hilfe von außen zu suchen, und das (gemeinsame) Gebet! Neben der Liebe zueinander und vielen schönen Dingen, die uns miteinander verbinden, gab es 2 Dinge, die wir als wesentliches
Fundament unserer Ehe beschreiben würden : 1.Der Glaube daran, dass Gott jeden Tag an unserer Seite ist und er uns bei allem hilft (wie wir ja auch beim Eheversprechen gesagt haben: "Ja, mit
Gottes Hilfe!")! Und 2. Eine früh getroffene Entscheidung, dass Trennung keine Option für uns ist! (Natürlich kann es auch krasse Grenzsituationen geben, wo ein gemeinsames Leben nicht mehr
möglich ist, und wenn das dich betrifft: Gott ist ein Gott des Neuanfangs und er möchte Zerbrochenes wieder heilen! ) Es folgten in den 21 Jahren noch viele Herausforderungen, wie 3 Kinder in
einem sehr geringen Altersabstand, eine neue Lebensphase als Pastorenehepaar und damit verbundene Dinge, wie Umzüge und Gemeindekrisen.... Aktuell müssen wir als Paar ( und Familie) mit der
Diagnose "Erschöpfungs-Depression" von mir klarkommen und die damit verbundenen Herausforderungen meistern. Du siehst, wir sind weit von der "Märchenvorstellung" einer immer glücklichen Beziehung
und Ehe entfernt. Doch ich kann neben all dem von ganzem Herzen sagen:Ich bin glücklich und dankbar für diese 21 Jahre und blicke zuversichtlich in die Zukunft, weil wir das nicht alleine
schaffen müssen, sondern mit Gott an unserer Seite! In der Bibel steht, eine 3fache Schnur, bestehend aus 2 Menschen und Gott, reißt nicht so leicht entzwei! Und mit viel Reden und manchmal auch
mit Hilfe von außen. In diesem Sinne genieße deine wahnsinnige und wundervolle Ehe und Beziehung!
P. S: Noch ein kleiner Buchtipp, der uns sehr geholfen hat: Die 5 Sprachen der Liebe von Gary Chapman
Kommentar schreiben