Gesellschaftsschichten

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Wie ich ja schon öfter erwähnt habe, bin ich ein Bücherwurm. Am liebsten lese ich Romane, die sich leicht lesen lassen, denn das Leben an sich ist ja manchmal schon schwer genug. Doch dieses Weihnachten habe ich mir ein paar Bücher mit schwererer Lesekost gewünscht. Unter anderem ging es um das Thema: Prostitution. Dieses Thema war für mich in meiner Lebenswelt bislang sehr weit weg. Deshalb hatte es mich sehr bestürzt zu lesen, wie Menschen in so ein Milieu hineinkommen, welche schlimmen Dinge sie durchleben müssen und was es mit ihnen als Menschen macht. Ein Buch war nur ein fiktiver Roman. Doch alle diese Dinge gibt es natürlich trotzdem im realen Leben und mir ist mal wieder klar geworden, wie dankbar ich für mein Leben und meine Familie in der ich groß geworden bin, sein kann und wie behütet ich aufgewachsen bin und das solche Dinge ganz weit weg von mir sind. Doch ohne es zu wissen, leben vielleicht Menschen in meiner Nähe, die schlimmes erleben. Die sich durch Prostitution ihr Geld verdienen müssen. Oder Kinder, die ohne Frühstück zur Schule gehen und Mittags kein warmes Essen erwarten können. Oder Familien in denen Mitglieder Gewalt oder Missbrauch ausgesetzt sind. In meiner ersten Tätigkeit als Tagesmutter gab es eine Mutter, die regelmäßig von ihrem Freund geschlagen wurde und die mir morgens mit einem blauen Auge entgegen kam. Hast du Berührung mit solchen Schicksalen oder ist es für dich ganz weit weg? Wenn ich früher über das ganze Elend auf der Welt nachgedacht habe, hat es mich einfach überfordert und ich dachte, ich kann daran eh nichts ändern. Das ist für mich eine Nummer zu groß. Doch vielleicht fängt es ja ganz klein an, wie z.B. einem Obdachlosen einen Kaffee oder ein frisches Brötchen zu schenken und ihm ein nettes Wort zu sagen. Oder du hilfst einer alleinerziehenden Mama und bietest ihr an, ihr ihre Kinder abzunehmen, damit sie sich mal ausruhen kann. Oder du bringst einer alten Nachbarin einen Einkauf mit...... Sicher fallen dir selber noch einige Dinge ein. Was es von dir und mir braucht, sind offene Augen und Ohren, um zu sehen, wo gerade jemand Hilfe oder Aufmerksamkeit von uns braucht und die Bereitschaft, es dann auch zu tun.

Jesus hat uns das in vielerlei Weise vorgelebt: Er verbrachte Zeit mit Ehebrechern und Prostituierten. Hörte ihnen zu. Gab ihnen Wertschätzung. Er ass mit Betrügern (Zachäus), näherte sich Aussätzigen, die von der Gesellschaft ausgeschlossen waren, berührte sie und machte sie gesund. Er gab Frauen und Kindern Anerkennung, obwohl sie zur damaligen Zeit keine große Rolle spielten..... Und all das hat er natürlich aus Liebe zu jedem einzelnen Menschen getan, aber auch um uns ein Vorbild zu geben, wie wir handeln sollen. Glaube besteht aus Worten, aber gleichzeitig auch aus Taten. Denn wie können wir auf der einen Seite sagen, wir lieben unseren Nächsten, wenn uns gleichzeitig dessen Not unberührt lässt?

Ich möchte mehr und mehr lernen hinzuschaue. Und da, wo es mir möglich ist, möchte ich helfen, ohne dass ich mich dabei überfordere und über meine eigenen Kräfte gehe. Denn wir sollen ja unseren Nächsten lieben, wie uns selbst. Also auch für uns selber dürfen und müssen wir Sorge tragen. Deshalb ist es mir wichtig geworden, morgens zu beten und Gott zu bitten, mir an diesem Tag zu zeigen, was ich tun soll und wem ich helfen kann. Denn keiner kann jedem helfen, sondern hat nur eine begrenzte Kapazität an Kraft und Zeit! 

Gerne höre ich von deinen Erfahrungen und kreativen Ideen bei diesem Thema. Vielleicht kennst du ja konkrete Personen oder Institutionen, die man unterstützen kann, dann schreib mir gerne!

In diesem Sinne wünsche ich dir wundervolle Begegnungen!

Deine Danny

Hier noch ein Buchtipp, passend zum Thema:

Die Liebe ist stark...

von Francine River

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Kommentare: 1
  • #1

    Anna Skaistkalns (Dienstag, 10 Januar 2023 10:19)

    Ich stimme dir vollkommen zu. Danke für diesen Beitrag! Gott segne dich!