Kennst du auch solche Momente, wo du ganz klare Vorstellungen davon hast, wie Situationen ablaufen sollen? So erging es mir die Tage. Es war ein freier Tag, ich hatte gut und ausreichend geschlafen, lag noch eine kurze Zeit im Bett und malte mir aus, dass wir gleich eine schöne Zeit zusammen als Familie verbringen werden, gemütlich frühstücken, fröhlich und ausgelassen miteinander reden, danach etwas Schönes für den Tag überlegen.....soweit mein Wunschdenken! In der Realität gab es dann am Frühstückstisch einen großen Krach, auf den danach ein ziemlich langes Krisengespräch folgte, wir (mein Mann und ich) im Anschluss total platt waren und eigentlich schon gar keine Lust mehr auf den restlichen Tag hatten!
Immer wieder tappe ich in die Falle, mir im Kopf bestimmte Situationen besonders schön auszumalen, um dann am Ende frustriert zu sein, weil es in der Realität so ganz anders kam. Kennst du das auch? Besonders gefährdet bin ich zu besonderen Anlässen, wie Urlauben, freien Tagen, Weihnachten, Geburtstagen... Gerade an diesen Tagen müsste man doch eine Familienharmonie hinbekommen, wenn es schon im Alltag nicht immer so hinhaut! Doch warum erwarten wir das eigentlich? Warum sollten unsere Gedanken und Gefühle auf einmal nur positiv sein, nur weil es ein besonderer Tag ist?
Ich merke, dass es viel Druck und Stress ist, wenn ich zu viel von diesen Zeiten erwarte! In meiner Kindheit gab es jeden Sonntag, vor dem Gottesdienst, den totalen Stress und wir dachten immer, gerade am Sonntag muss es uns doch gelingen, harmonisch miteinander umzugehen! Irgendwann haben wir das einfach akzeptiert, dass es halt immer eine stressiger Moment ist. Natürlich ist es dann immer noch nicht optimal, aber es nimmt einen gewissen Druck, wenn man solche Dinge akzeptiert! In der Bibel steht:
Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Römer 12,18
Wir können uns selbst bemühen, eine Atmosphäre der Freundlichkeit und Harmonie zu schaffen. Doch die Reaktion meines Gegenübers, kann ich nur bedingt beeinflussen! Wenn ich dann bei meinem ursprünglichen Wunschdenken steckenbleibe, dass immer alles und alle harmonisch sind, zieht es mich runter, wenn die Realität mich einholt und verdirbt mir unter Umständen meinen Tag. Ich kann aber auch meinen Frieden damit schließen und sagen:
"Ich habe mein bestmögliches für diese Situation gegeben, aber sie ist am Ende anders gelaufen, wie erhofft! Das ist schade und ich hätte es gerne anders gehabt. Aber jetzt möchte ich mir dadurch nicht meine Stimmung und meinen Tag verderben lassen! Außerdem ist das Leben eben nicht nur rosig und auch an besonderen Tagen, gibt es keine Garantie für Harmonie!"
Und was ich in solchen Momenten auch sehr entlastend finde, ist der Austausch mit anderen, die von genau solchen Momenten erzählen und auch zwischen Wunsch und Realität hin und her gerissen sind. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Deshalb lasst uns gemeinsam die wundervollen Momente feiern und uns in den Wahnsinns-Momenten gegenseitig Mut machen und unterstützen!
Erzähle doch gerne von deinen eigenen Momenten, in denen du diese Spannung zwischen Wunsch und Wirklichkeit spürst!
Deine Danny
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