Fördern und Fordern

Unsere Kinder in ihren Stärken und Vorlieben zu fördern, sie anzufeuern und zu motivieren, ist für uns ein angenehmer Job. Doch zum Fördern gibt es auch noch das Gegenstück: Das Fordern. Und das weckt in uns meist nicht so positive Gefühle. Denn es fühlt sich nicht schön und harmonisch an und weckt bei unseren Kindern ein gewisses Abwehrverhalten. Aber für ihr späteres Leben und das sich darin bewähren, ist das Fordern wichtig. Wir fordern sie heraus, aus ihrer Komfortzone heraus zu kommen, Ängste und negative Befürchtungen zu überwinden und auch Mal etwas zu tun, was sich im ersten Moment nicht gut anfühlt, aber für sie langfristig gut und richtig ist. Im späteren Leben kann ich nicht immer nur das tun, was für mich gut und angenehm ist, ich muss mich immer wieder Herausforderungen stellen und Hürden die es gibt, überwinden. Wenn eine solche Hürde geschafft und eine Herausforderung gemeistert wurde, darf man darauf stolz sein und man fühlt sich ein wenig stärker! Lernt man jedoch nicht, Herausforderungen anzunehmen, geht man lieber schwierigen Situationen aus dem Weg, fühlt man sich am Ende frustriert, unfähig und klein! Also, versuchen wir lieber unsere Kinder hin und wieder herauszufordern und sie über sich hinauswachsen zu lassen. Aus eigener Erfahrung weiß ich natürlich auch, dass das im Alltag nicht immer so einfach ist herauszufinden, wann ich fördern, bzw. wann ich fordern muss. Doch meist hat man als Mutter oder Vater, ein ganz gutes Gespür dafür. Und ich ermutige dich darauf zu hören und dir zu vertrauen! 

Gerade erst hatte ich so eine Situation mit einer unserer Töchter. Ihr fiel etwas schwer, und sie sträubte sich, die Herausforderung anzupacken. Es flossen Tränen, es wurde laut und ich spürte, dass da wirklich Angst und Unsicherheit mitschwang. Doch ich merkte sehr deutlich in mir, dass es dran war, klar und konsequent, aber trotzdem liebevoll und zugewandt zu bleiben. Ich versuchte ihr zu verstehen zu geben, dass ich ihre Angst und Sorge verstand und ernst nahm, aber dass ich ihr diesen Schritt nicht abnehmen könnte, weil er jetzt einfach wichtig war. Es dauerte bestimmt 20 Minuten und Standfestigkeit von mir, bis sie sich darauf einließ, die Herausforderung anzupacken. Zwischendrin wurde ich unsicher:

Soll ich ihr vielleicht jetzt doch helfen? Bin ich gerade zu hart? Erwarte ich etwas, was noch zu schwer ist? 

Doch die Festigkeit in mir siegte. Am Ende hat meine Tochter die Situation super gemeistert und ich denke, sie war auch stolz auf sich, dass sie es geschafft hatte. Und ich war ebenfalls stolz auf sie!

 

Jesus ist uns ein gutes Vorbild darin, was es bedeutet zu fördern und zu fordern. Er ist immer für uns, liebt und ermutigt uns, fordert uns aber auch heraus, bestimmte Dinge zu tun oder auch zu lassen. Mir fällt in diesem Zusammenhang die Geschichte von der Frau ein, die beim Ehebruch erwischt wurde und daraufhin gesteinigt werden sollte. Jesus begegnete ihr mit Liebe, Respekt und Wertschätzung aber gibt ihr gleichzeitig auch zu verstehen, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung war und bittet sie, nicht nochmal den gleichen Fehler zu machen. Er fördert ihre Würde und ihren Wert als Frau und schenkt ihr Liebe, Annahme und Vergebung, traut ihr jedoch gleichzeitig zu, etwas in ihrem Leben zu lassen, was ihr langfristig nicht gut tut!

Johannes 8,10-11:

Da richtete er sich erneut auf und fragte sie: »Wo sind jetzt deine Ankläger? Hat dich denn keiner verurteilt?«

»Nein, Herr«, antwortete sie. »Ich verurteile dich auch nicht«, entgegnete ihr Jesus. »Du kannst gehen, aber sündige nun nicht mehr!«

Das ist für mich ein tolles Bild und Beispiel, dass Liebe und Beziehung immer beides braucht: Fördern und Fordern!

Das uns dieser Balanceakt im wahnsinnigen Alltag gelingt, das wünsche ich dir und mir!

Deine Danny

 

P.S.: Was sind deine Gedanken und Erfahrungen mit diesem Thema? Teile sie doch gerne mit oder lass einen Kommentar da!

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Kommentare: 1
  • #1

    Harrietarts@hotmail.de (Dienstag, 03 Oktober 2023 20:41)

    Es ist Gut für mich zu verstehen, dass Gott Vater uns auch fördert und fordert �