Wenn wir unsere Kinder auf der Basis des christlichen Glaubens erziehen, wünschen wir uns auch, dass sie, wenn sie älter werden, das Gehörte übernehmen und ihr Leben in einer Beziehung zu Jesus leben. Manch einer, der selbst nicht christlich aufgewachsen ist, bzw. den christlichen Glauben nicht hat, denkt sich vielleicht:
Ist doch eigentlich am Ende egal, was mein Kind später als Erwachsener glaubt.
Man hat den Kindern gute Werte vermittelt, aber am Ende muss ja eh jeder selber entscheiden, was er glaubt und wie er lebt.
Ja, einerseits stimmt das, weil irgendwann jeder Mensch selbst für sich entscheiden muss, ob er an Jesus glauben und in einer Beziehung zu ihm leben möchte oder eben nicht. Denn Glaube ist nichts, was man einfach nur anerzieht und dann übernimmt.
Ich habe mir mit 16 Jahren die Frage gestellt, ob mein Glaube wirklich mein Glaube oder nur der meiner Eltern war und bin am Ende zu dem Ergebnis gekommen, dass ich es selber glaube und habe mich daraufhin taufen lassen. Auch unsere Kinder müssen sich früher oder später diese Frage stellen.
Zwei unserer Töchter haben diesen Prozess schon durchlaufen, sich für ein Leben mit Jesus entschieden und sich daraufhin taufen lassen. Trotz dieser eigenen Entscheidung, die unsere Kinder treffen müssen, ist es für mich keine willkürliche Sache, die man einfach laufen lässt. Denn dafür ist die Sache zu wichtig. Wenn wir der Bibel glauben schenken, führen eben nicht alle Wege nach Rom, bzw. in den Himmel. In der Bibel steht ein Satz, den Jesus selbst sagte:
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater (zu Gott in den Himmel), als durch mich!
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass es auch ein ewiges von Gott getrennt sein gibt.
Die Bibel nennt das Hölle. Es wäre fahrlässig von mir als Mama, wenn ich meine Kinder in ihr Unglück laufen lassen und sagen würde: Das mit dem Glauben ist ja irgendwie wichtig, aber am Ende musst du es ja eh selbst wissen und überlegen woran du glauben möchtest!
Das heißt nicht, dass die Kinder nicht selber denken und fragen dürfen und ihren eigenen Zugang zum Glauben und zu Jesus finden müssen. Es ist sogar wichtig, dass sie Fragen stellen dürfen und Zweifel äußern, damit sich ihr Glaube durch eigene Erfahrungen und Gedanken bildet und eben nicht nur blind übernommen wird. Außerdem ist es in gewissen Altersstufen ganz normal, dass Kinder Dinge hinterfragen, weil ihr Realismus und ihr Wissen immer größer wird. Eine unserer Töchter sagte mit etwa sechs Jahren: Ich glaube nicht an Gott, weil ich ihn nicht sehen oder anfassen kann. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, wie er die Welt gemacht hat. Und meine Lehrerin sagt auch, dass wir vom Affen abstammen.
In einem Pastorenhaushalt klingt so eine Aussage natürlich erstmal nicht so gut. Aber da ich wusste, dass es ein normaler Prozess war, den meine Tochter gerade durchlief und ich diesen selber durchlaufen hatte, habe ich recht entspannt reagiert. Ich habe ihre Fragen und Zweifel ernst genommen und ihr gesagt, dass ich das total verstehen kann und ich mir auch schon alle diese Fragen gestellt habe. Und dann haben wir geschaut, welche Antworten die Bibel auf diese Fragen hat. Sie musste aber auch lernen, dass man den Glauben nicht bis ins letzte Detail beweisen kann, da es sich eben um etwas handelt, dass man glauben, bzw. dem man vertrauen muss. Im Laufe der Jahre kamen noch so einige Fragen dazu und nicht auf jede hatte ich eine Antwort, aber ich bin froh, dass wir uns gemeinsam diesen Fragen und diesem Prozess gestellt haben! Es gibt auch hilfreiche Literatur zu diesem Thema, die ich noch unten verlinken werde.
Ich weiß nicht wie du zum christlichen Glauben stehst und ob du damit etwas anfangen kannst oder nicht. Vielleicht lässt du dich ja einfach Mal darauf ein, genauso wie unsere Kinder. Mit vielen Fragen und Zweifeln, aber gespannt und erwartend. In der Bibel steht:
...wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen (Jeremia 29,13-14)
Da käme es doch Mal auf einen Versuch an, oder etwa nicht?
Deine Danny
Buchtipp:
Im Zweifel für Gott
von Malte Detje
Buchtipp:
Woran merke ich, dass Gott mich liebt
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