Stille Nacht, Heilige Nacht? Über Erwartungen und Entäuschungen zu Weihnachten!

Wie stellst du dir Weihnachten vor? Still, ruhig, besinnlich, ohne viel Stress und Streit? In purer Eintracht und Harmonie innerhalb der Familie? Das es ganz besonders schöne Tage werden, die sich von allen anderen im Jahr abheben? Schließlich gibt es Weihnachten nur einmal im Jahr und dann soll es auch richtig schön werden!

Ich muss zugeben, dass ich lange Zeit, diese Vorstellung hatte und teilweise auch immer noch habe. 

Seitdem ich eine eigene Familie und Kinder habe, wünsche ich mir, dass Weihnachten etwas ganz besonderes ist. Ein Fest, das wir als Familie in schöner Erinnerung behalten. Und bei ein bis drei Tagen im Jahr müsste es doch möglich sein, einmal alles, was einen im Alltag an Sorgen, Problemen und Streitigkeiten beschwert, hinter sich zu lassen und sich einfach nur (aneinander) zu freuen und eine gute Zeit miteinander zu verbringen!

Schon sehr bald holte mich die Realität ein. Nur weil jetzt gerade Weihnachten ist, bedeutet das nicht, dass alle Probleme plötzlich weg sind und auch nicht, dass wir auf Knopfdruck plötzlich alle nett miteinander umgehen.

Das hat mich zuerst echt gefrustet und ich habe lange Zeit krampfhaft versucht, die Weihnachtsharmonie aufrechtzuerhalten.

Doch irgendwann fragte ich mich, warum ich mir eigentlich so einen Stress machte? Und warum  es an Weihnachten nicht auch einfach ganz normal, also ein Stück alltäglich sein darf ? Und was macht Weihnachten eigentlich zu etwas besonderem? Und wie war es, beim allerersten Weihnachtsfest, in der Bibel?

Wenn wir die Geschichte in der Bibel lesen oder hören, hört es sich erst einmal sehr harmonisch und romantisch an. Eine Familie wird gegründet, ein Baby geboren, Engel tauchen auf und erzählen von dieser Geburt, ein heller Stern leuchtet den Hirten den Weg, das Baby bekommt Besuch und Geschenke und dann ist dieses Baby auch noch der Retter der Welt. 

Doch sieht man sich die Gegebenheiten etwas genauer an, war es damals alles andere als schön und romantisch. Die junge Frau, war ein Teenager, bekam ein Baby, aber nicht von ihrem Verlobten (was damals schon eine heftige Sache gewesen wäre), sondern vom Heiligen Geist. Dann musste sie sich im hochschwangeren Zustand auf eine lange, beschwerliche Reise machen, auf einem Esel. Und am Ende ihrer Reise bekamen sie noch nicht einmal einen vernünftigen Schlafplatz sondern mussten in einem kalten, stinkigen Stall schlafen. Und genau hier wurde Jesus geboren. Ohne Hebamme oder Arzt, ganz alleine. Und das Kind hatte keine schöne Wiege, sondern musste in einem Futtertrog aus Stein schlafen. Und kurz nach der Geburt mussten sie fliehen, weil der regierende König Herodes, um seine Stellung fürchtete, denn dieses Baby Jesus war ebenfalls ein König. Also, wenn das nicht die pure Realität ist, weiß ich auch nicht!

Mir gefällt der Gedanke, dass Gott seinen Sohn nicht in einem Palast zur Welt bringen ließ, mit viel Gold und Prunk. In einem Stall kam er zur Welt, ganz normale Menschen besuchten ihn. 

Für mich bedeutet das, dass Jesus mitten in unseren ganz normalen Alltag, mit all seinem Stress und seinen Problemen hineinkommt und er uns in alledem nah sein und uns beistehen und helfen möchte. Und wenn Jesus schon keine perfekte Umgebung brauchte, brauchen wir es doch eigentlich auch nicht, oder?

Natürlich dürfen wir es uns trotzdem an Weihnachten schön machen und diese Tage besonders gestalten. Doch wir sollten uns nicht mit zu hohen Ansprüchen und Erwartungen stressen und ein Ja zu unseren ganz normalen Alltäglichkeiten finden und nicht meinen, dass sie an diesem Tag auf einmal verschwinden.

In diesem Sinne wünsche ich dir und mir ein wahnsinnig wundervolles Weihnachtsfest!

Deine Danny

 

P.S.: Wie ist es mit deinen Erwartungen an Weihnachten? Geht es dir ähnlich wie mir oder bist du da ganz entspannt? Lass doch gerne einen Kommentar da oder schreibe mich persönlich an!

 

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