Letztens hatten wir mit einer unserer Töchter ein ganz spannendes Gespräch am Tisch. Sie fragte uns, welches unserer drei Kinder denn jeweils unser Lieblingskind wäre?
Wir waren etwas perplex und fragten sie erst einmal, wie sie denn darauf kommen würde? Sie antwortete, dass sie gehört hätte, dass es ganz normal wäre, das Eltern unter mehreren Kindern ein Lieblingskind hätten, sie sich dieses aber nicht eingestehen würden.
Wir haben das natürlich vehement verneint und sagten, dass wir alle drei Kinder gleich lieben würden und keines dem anderen vorziehen.
Doch was macht die Jugend von heute, wenn sie es genau wissen will? Richtig, sie fragt Google. Und Google bestätigte tatsächlich die These unserer Tochter. In 70 Prozent der Fälle soll es so sein, dass man als Elternteil ein Lieblingskind hat.
Wir haben unserer Tochter dann versucht zu erklären, dass es natürlich manchmal so ist, dass man sich mal dem einen und mal dem anderen Kind näher fühlt, je nachdem in welcher Phase wir uns gerade befinden. Oder das man zu Kindern, die einem von der Persönlichkeit her ähnlicher sind, manchmal einen leichteren Zugang findet. Aber wir hätten definitiv kein Lieblingskind!
Wir sehen natürlich die Stärken und Schwächen einer jeden Persönlichkeit, aber bevorzugen, bzw. benachteiligen deshalb keinen. Besser gesagt: Wir versuchen das so zu leben. Natürlich gelingt einem das nicht immer und dann kann es sich als Kind ungerecht verteilt anfühlen. Ich weiß, dass ich auch als Kind manchmal gedacht habe, dass meine Eltern eins meiner Geschwister lieber hätten als mich.
Wo Bevorzugung unter Geschwistern, seitens der Eltern hinführen kann, erfahren wir aus einer der ersten Geschichten in der Bibel:
Jakob hatte zwei Frauen und mit beiden hatte er Kinder (Damals war das kulturell üblich, mehrere Frauen zu haben, entsprach aber nicht der eigentlichen Vorstellung Gottes, dass ein Mann eine Frau und eine Frau, einen Mann als Ehepartner hat.).
Eine der Frauen, Rahel, liebte Jakob ganz besonders und deshalb auch die beiden Söhne, die sie ihm schenkte, Josef und Benjamin. Josef, der ältere, war Jakobs Liebling. Dies wird deutlich, indem er ihm besondere Dinge schenkte, wie z.B. einen bunten Mantel. Verständlicherweise führte das unter den Geschwistern zu Unmut und sie begannen, Josef immer mehr zu verachten und zu hassen. Zuletzt schmiedeten sie einen Plan wie sie ihn töten könnten. Sie ertrugen ihn und seine Bevorzugung nicht mehr. Am Ende wurde Josef nicht getötet, sondern als Sklave nach Ägypten verkauft. Gott wendete sein Schicksal und zu guter Letzt ging alles gut. Lies die Geschichte mal nach, sie ist wirklich spannend! Du findest sie im ersten Buch Mose Kapitel 37-50
Ich kann den Neid und Ärger der Brüder verstehen und ich finde es gut, dass die Bibel auch von diesen Dingen berichtet.
Wir dürfen daraus lernen, unsere Kinder nicht ungerecht zu behandeln, selbst wenn wir innerlich einen stärkeren Zugang zu einem Kind haben sollten. Aber das sollten wir nicht nach außen tragen und zusehen, dass wir die Geschwisterkinder nicht verletzen.
Doch wir sind und bleiben unperfekte Menschen, die immer wieder Fehler machen und die so manchen Mangel in ihren Kindern hinterlassen. Wie gut, dass wir damit zu Jesus gehen und um Vergebung bitten dürfen. Und manchmal ist es auch angebracht, zu unserem Kind zu gehen und um Entschuldigung zu bitten.
Mein Gebet ist oft: Herr, füll du den Mangel aus, den ich bei meinen Kindern hinterlasse!
Vielleicht liest du das hier, aber hast gar keine eigenen Kinder. Aber du erinnerst dich vielleicht an Verletzungen aus deiner Kindheit, die du mit dir herumträgst. Vielleicht bist du benachteiligt worden oder hast dich zumindest so gefühlt? Damit kannst du zu Jesus gehen und ihm deine Verletzung sagen und ihn bitten, dass er dich heilt und dir hilft, deinen Eltern zu vergeben!
Jesus ist sowieso der Einzige, der vollkommen lieben kann und der niemals irgendwen bevorzugen bzw. benachteiligen wird. Deshalb ist es auch gut, nicht von Menschen zu erwarten, dass sie dich vollends glücklich machen, sondern dein Glück von Jesus zu erwarten!
In diesem Sinne wünsche ich dir wundervolle Erkenntnisse zu diesem spannenden Thema!
Ich freue mich auch über Nachrichten, Fragen und Kommentare.
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Deine Danny
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