Nagelsmann, Tuchel und Co.

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Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel. Sagen dir diese Namen etwas? Ohne ein Klischee bedienen zu wollen: Wenn du ein Mann bist, wahrscheinlich schon. Wenn du eine Frau bist, nur dann, wenn du dich für Fußball interessierst.

Ich habe keine Ambitionen für Fußball, aber dafür mein Mann umso mehr. Er spielt gerne selbst, aber schaut auch mit großer Begeisterung Bundesliga im Fernsehen oder Pressekonferenzen nach bestimmten Spielen. Da er dies oft in seiner Mittagspause tut, während ich neben ihm mein Schläfchen mache, bekomme ich doch meist das ein oder andere mit.

Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel waren und sind (Tuchel nicht mehr lange), Trainer beim FC Bayern München. Und das ich ihnen einen Blogeintrag widme, liegt daran, dass ich den Umgang mit diesen Trainern sehr kritisch finde und sich daraufhin ein paar Gedanken in mir breit gemacht haben, die weit über den Fußball hinausgehen.

Wenn ein neuer Trainer für eine Mannschaft im Gespräch ist, bzw. wenn er seinen Job gerade angefangen hat, wird er medial sehr gehypt und in den höchsten Tönen gelobt.

Dieser Trainer ist zurzeit der beste im Geschäft und er wird die Mannschaft zu ganz neuem Erfolg bringen. So die Meinung über ihn und die damit verbundenen Wünsche.

Doch genau darin liegt schon die Krux, bzw. eine krasse Erwartungshaltung, die den neuen Trainer von Anfang an begleitet. Er muss abliefern und das auf höchstem Niveau. Und liefert er nicht so ab wie von ihm erwartet, ist er auch sehr schnell wieder Geschichte.

Wie hatte man damals Julian Nagelsmann gehypt. Dann lief es einige Spiele gar nicht gut und plötzlich ist er der Buhmann und der Versager, der es nicht geschafft hat und den man auswechseln muss.

Und nun steht Thomas Tuchel das gleiche bevor. Was für ein hoher Erwartungsdruck, unter dem diese Männer stehen! Entweder du lieferst ab oder du bist Geschichte! 

Es gibt doch in allen Lebenssituationen und Berufszweigen gute Zeiten und Dürrezeiten, Erfolge und Niederlagen. Sollte man nicht auch solche Zeiten einem Menschen zugestehen, ohne ihn sofort auszusortieren? Klar, wenn es jetzt dauerhaft gar nicht läuft, dann muss es zu einer anderen Lösung kommen. Aber manchmal gibt es doch einfach schlechte Phasen im Leben, die man gar nicht so sehr beeinflussen kann, egal wie gut oder kompetent man sonst ist.

Stell dir mal vor dein Chef oder deine Chefin würde mit dir so umgehen und nur darauf schauen, wie effizient du bist? Oder dein Partner würde dir den Laufpass geben, weil du mal eine Zeit lang nicht so funktionierst. 

Natürlich habe ich überhaupt keine Ahnung von Fußball und auf was es genau ankommt. Aber diese

Bring gute Leistung-oder du kannst gehen- Mentalität

finde ich wirklich schlimm!

Ich musste dann daran denken, wie das bei Gott und uns ist und was er von uns erwartet. Bei ihm sind nicht die Helden und Superstars gefragt, die sich durch besondere Auszeichnungen im Leben bekannt gemacht haben. Bei ihm zählen einfache, fehlerhafte Menschen, die erkennen, dass sie ihr Leben nicht alleine bestreiten können und die die Hilfe von Jesus in Anspruch nehmen.

Gott zeigt uns seine Liebe darin, dass er uns geliebt hat, als wir noch Sünder waren!

Römer 5,8

Und dann müssen wir uns nicht durch bestimmte Leistungen hervorheben sondern alleine dadurch, dass wir Jesus Glauben und Vertrauen entgegen bringen.

Da Gott uns geschaffen hat und weiß, wie wir Menschen gestrickt sind, weiß er auch, dass wir mal bessere und mal schlechtere Phasen im Leben durchmachen werden und wir immer wieder Fehler machen und versagen werden. Doch genau dafür hat er seinen Sohn Jesus am Kreuz sterben lassen, damit wir nicht mehr für diese Fehler verurteilt werden müssen. Sein Ja zu uns steht fest und nichts und niemand kann uns aus seiner Hand reißen.

Was für eine krass andere Herangehensweise als das, was uns in unserer heutigen Leistungsgesellschaft vorgestellt wird!

Ich möchte in diesem Punkt von Gott lernen und Menschen nicht nach ihren guten oder schlechten Leistungen bewerten. Ich möchte sie nicht aussortieren, wenn sie versagen sondern ihnen ein bedingungsloses Ja und Angenommensein entgegen bringen, welches ihre Fehler und Schwächen miteinkalkuliert!

Ich bin so dankbar, dass ich dieses Angenommensein durch Jesus erfahren habe und das er meinen Wert und meine Identität bestimmt und nicht irgendwelche Menschen!

Ich wünsche dir sehr, dass auch du, falls du es noch nicht erlebt hast, dieses Angenommensein von Jesus erfährst!

Und ich wünsche uns allen, dass wir im Zusammensein mit Menschen, nicht den Leistungsgedanken leben, wie er im Fußball oder bei anderen Sportarten gelebt wird.  

Menschen sollen in unserer Gegenwart den Raum haben, auch einmal Fehler zu machen und schwächeln zu dürfen.

Bist du dabei? Ich würde mich freuen! 

Deine Danny 

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