Bereit fürs Leben?

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Der Zeitpunkt an dem unser erstes Kind das Haus verlässt, rückt immer näher. In mir kommt die Frage auf:

Ist mein Kind bereit für ein ganz eigenständiges Leben? Habe ich sie genug darauf vorbereitet?

Als meine Tochter kleiner war, bin ich eines Tages auf eine Liste gestoßen, auf der Dinge standen, die man seinem Kind gezeigt, bzw. beigebracht haben sollte, bevor es von Zuhause weggeht. In diesem Moment fand ich das Klasse und ich nahm mir vor, mich an dieser Liste zu orientieren. Ich folge gerne guten Konzepten. Sie geben mir Orientierung und einen Plan davon, was zu tun ist. 

So nahm ich mir für die nächsten Jahre vor, meinen Kindern, nach und nach, die Dinge beizubringen, die auf dieser Liste standen und die ich selber für nötig erachtete.

Doch wie das so ist mit Plänen und Konzepten, der Alltag sieht dann doch oft anders aus... Und plötzlich sind es nur noch ein paar wenige Monate und ich weiß gar nicht, wie ich all das, was ich meinem Kind nahe bringen wollte, in diese kurze Zeit reinpacken soll.

Und es macht sich so ein negatives Gefühl in mir breit, dass ich es am Ende doch nicht so geschafft habe, wie ich es gerne gewollt hätte.

In solchen Momenten hilft es mir, mich an meine Vergangenheit zu erinnern und ich stelle mir die Frage, wie das bei mir damals gewesen war.

Meine Mutter hatte, so weit ich weiß, auch keinen Plan, den sie bis zu unserem Auszug abarbeiten wollte. Je nach Alter haben wir immer ein bisschen mehr Verantwortung für unsere Zimmer bekommen und mussten diese sauber halten. Ansonsten gab es nicht so viele feste Aufgaben. Ich kann mich erinnern, dass meine Mutter mir zeigte, wie man bügelt und sie hat versucht, mir einfache kleine Nähsachen zu zeigen (wo sie bei mir jedoch kläglich gescheitert ist, sorry, Mama!).

Und sie hat mir die grundlegendsten Koch- Basics gezeigt. Das meiste lief einfach nebenher. Ich habe viel Zeit mit meiner Mutter in der Küche verbracht, mit ihr gequatscht und dabei ihre Arbeitsschritte beobachtet. Ich glaube so lief es mit vielen Dingen. Ich habe sie einfach bei meiner Mama abgeschaut und auf diese Weise, ganz unbewusst, viele Dinge verinnerlicht.

Als ich dann ausgezogen bin, hieß es: Learning by doing!

Einfach machen und ausprobieren und bei Fragen, Mama anrufen.

So lernte ich Schritt für Schritt, auf eigenen Beinen zu stehen, auch ohne zwölf Punkte Plan meiner Eltern.

Deshalb bin ich eigentlich ganz zuversichtlich, dass meine Töchter ihren Weg gehen und ihr Leben meistern werden!

Und für die Dinge, die ich ihnen bis jetzt noch nicht beigebracht habe oder in meinen Augen unzureichend, möchte ich mich nicht verurteilen. Ich darf dies Jesus bringen. Er verurteilt mich nicht dafür, dass ich nicht perfekt genug, all das umgesetzt habe, was damals auf dieser Liste stand. 

Schon in der Bibel steht: 

Der Mensch plant seinen Weg, doch der Herr lenkt seine Schritte! Sprüche 16,9

Das bedeutet, dass wir uns noch so viele schöne Gedanken und Pläne machen können, aber am Ende kommt es doch oft anders und Gott hat anders geführt und andere Schwerpunkte gesetzt, als ich sie für mich setzte.

Und er wusste schon im voraus, was mir als Mutter gut gelingen wird und was am Ende nicht so zufriedenstellend sein wird:

Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben – noch bevor einer von ihnen begann! Psalm 139,16

Auch wenn ich nicht alles was auf dem Zettel stand umgesetzt habe, weiß ich doch, dass er meine Kinder in seiner Hand hält. Er hat etwas Gutes in ihnen begonnen und er wird sie weiter an seiner Hand halten und durch ihr Leben führen.

Ich weiß nicht, was deine Situation gerade ist. Ob sie ähnlich ist, wie meine? Vielleicht erlebst du gerade ganz andere Situationen, die dir ein unbefriedigendes Gefühl geben und in dir Selbstzweifel und Verurteilung auslösen. Dann ermutige ich dich, geh damit zu Jesus. Erzähle ihm von deinen Gefühlen und Gedanken und hole dir bei ihm Frieden und Ruhe ab.

Meinen Frieden gebe ich euch - Einen Frieden, den euch sonst niemand auf dieser Welt geben kann, Deshalb seid nicht bestürzt und habt keine Angst. Johannes 14,27

Sei gnädig mit dir, Gott ist es auch! 

Deine Danny 

 

P.S: Gerne höre ich auch von deinen Gedanken oder Erfahrungen. Und falls du Tipps hast, was meine Töchter unbedingt noch können sollten, gib sie gerne weiter!

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