Hilfe von außen

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Wir Menschen sind von Anfang an darauf aus, unser Leben möglichst selbstständig und ohne Hilfe von außen bewältigen zu wollen.

Eines der ersten Worte, die Kinder sprechen ist zum Beispiel das Wort  "alleine".

Schon als Kinder wollen wir zeigen, dass wir Aufgaben alleine bewältigen können und keine Hilfe brauchen. 

Natürlich ist das erstmal nichts Schlechtes, denn dadurch entwickeln wir viele Fähigkeiten und werden zu selbstbewussten und selbstständigen Persönlichkeiten.

Doch oft schleicht sich dann so ein Gefühl ein, dass Hilfe eigentlich ein Zeichen von Schwäche ist und wir unser Leben nicht allein auf die Reihe bekommen.

Doch warum sollte man jeden Bereich seines Lebens komplett alleine meistern? Schließlich sind wir ja nicht für jede Situation vorbereitet und ausgebildet. Wenn ich einen Beruf erlerne, entwickle ich für diesen speziellen Bereich Fähigkeiten und Kompetenzen und werde dafür zum Fachmann. Aber das bezieht sich eben auf einen bestimmten Bereich und nicht auf alle Bereiche meines Lebens. Nur weil ich zum Beispiel verheiratet bin, bin ich keine Eheexpertin. Oder weil ich Kinder habe, bin ich noch lange keine Expertin für Erziehungs Fragen. 

Wenn es um körperliche Dinge geht, sehen wir schneller ein, dass man einen Experten, in dem Fall einen Arzt, aufsuchen muss. Aber wenn es sich um Angelegenheiten wie Eheprobleme, Erziehungsprobleme oder psychische Erkrankungen handelt, tun wir uns schwer damit, Hilfe von außen anzunehmen, weil wir sofort das Gefühl haben, als Versager dazustehen und andere uns schief angucken könnten.

Ehrlich gesagt, habe ich selbst lange Zeit so gedacht. Nicht bei anderen. Im Gegenteil. Andere habe ich immer ermutigt, sich Hilfe zu suchen und sie darin bestärkt, dass dies nichts mit Schwäche zu tun hat. Aber wenn es mich selbst betraf, sah die Sache schon anders aus.

Schließlich wollte ich stark sein und anderen keinen Grund geben, etwas Schlechtes von mir zu denken oder gar mit anderen darüber zu sprechen, dass ich etwas nicht im Griff hätte.

Mittlerweile sehe ich das ganz anders und gehe recht entspannt mit dem Thema um. Ich bin so dankbar für all die kompetenten Menschen, die mir in der Zeit meiner Erkrankung zur Seite gestanden haben, bzw. es noch tun und auch für alle hilfreichen Tipps, die ich durch sie bekommen habe. Meine Perspektive aufs Leben hat sich dadurch total verändert!

Auch die Bibel macht deutlich, dass es kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke ist, sich raten zu lassen.

...aber Weisheit ist bei denen, die sich raten lassen.

Sprüche 13,10

Es ist also weise, die Kompetenz anderer zu nutzen und nicht davon auszugehen, dass man selbst alles am besten weiß und kann. 

Zuallererst gilt es für uns anzuerkennen, dass Gott der beste Ratgeber für uns ist, weil er uns und diese Welt geschaffen hat und er sich deshalb am besten mit allem auskennt. Daher sollten wir zuerst ihn um Rat fragen, wenn wir in einer bestimmten Situation nicht weiter wissen.

Man nennt ihn »Wunderbarer Ratgeber«

Jesaja 9,5

Und manchmal lenkt er dann unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Menschen, die sich gut mit bestimmten Problemfeldern auskennen und deren Hilfe wir noch zusätzlich in Anspruch nehmen sollen.

Ich würde mir wünschen, dass es irgendwann ganz normal und selbstverständlich ist, sich externe Hilfe zu suchen. Wie eine Routine Untersuchung beim Zahnarzt. 

Bei allen positiven Erfahrungen, die ich mit bestimmten Fachleuten wie Seelsorgern/ Therapeuten gemacht habe, würde ich eigentlich jedem von uns hin und wieder wünschen, von diesem Wissen profitieren zu können!

Wie so oft sind uns auch in diesem Fall Kinder ein gutes Vorbild. Als ich damals in einer integrativen Kindertagesstätte gearbeitet habe, wo gesunde und beeinträchtigte Kinder miteinander spielen und lernen, gab es für die Kinder mit Beeinträchtigungen immer besondere Förderangebote mit ausgebildeten Therapeuten, wie zum Beispiel Logopäden, Ergotherapeuten, Mothopäden (Bewegungstherapeuten). Die gesunden Kinder hatten sehr schnell mitbekommen, was für tolle Angebote die Therapeuten mit den anderen Kindern gemacht haben und rissen sich deshalb darum, mit in diese Stunden gehen zu dürfen. Diese Kinder haben nicht darauf geachtet, dass dieses Angebot eigentlich nicht für sie bestimmt war, sondern nur gesehen, welchen Nutzen sie daraus für sich ziehen konnten. Und ich habe sie gut verstanden. Denn oft dachte ich, dass eigentlich jedes Kind davon profitieren müsste!

Wie wäre es, wenn wir als Erwachsenen solche Zusatzangebote von außen aus diesem Blickwinkel für uns sehen könnten?

Deine Danny

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Kommentare: 2
  • #1

    Sonja (Sonntag, 30 Juni 2024 18:13)

    Hallo Daniela,
    ich habe von einer Freundin dein Buch geschenkt bekommen und bin mittlerweile bei der Hälfte angelangt. Ich möchte mich herzlich bei dir für deine ehrliche und aufrichtige Art bedanken, ich habe mich oft wiedererkannt! Du machst mir Mut,dass Heilung möglich ist,auch wenn es manchmal erst durch dunkle Täler geht. Aber wie du so schön schriebst:,,Wir sind nicht alleine damit!‘‘ Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Segen auf deinem Weg der Heilung.
    Lieben Gruß,Sonja

  • #2

    Danny (Sonntag, 30 Juni 2024 20:18)

    Liebe Sonja, ich habe mich sehr über deine Nachricht gefreut und darüber, dass dich mein Buch erreicht hat und dir Mut gemacht hat �! Ich wünsche dir, dass du auch in deinen Herausforderungen immer wieder neu gestärkt wirst und neue Hoffnung bekommst!
    Liebe Grüße Daniela