Ins Zeltlager, in das meine Tochter dieses Jahr wieder gefahren ist, dürfen keine Smartphones mitgenommen werden. Das ist für sie sehr herausfordernd. Als ich sie ein wenig damit aufzog, sagte sie zu mir:
Komm Mama, sei ehrlich, du kannst doch auch nicht ohne Handy!
Das hat mich getriggert und dazu angestachelt, ihr (und vielleicht auch mir selbst) das Gegenteil zu beweisen. Also beschloss ich die Zeit, die meine Tochter ohne Handy auskommen musste, selbst ohne WhatsApp, Instagram und YouTube auszukommen.
Mein Mann und ich verbrachten diese Zeit in Wien und ich dachte, dort bin ich gut abgelenkt, die Zeit ist gut gefüllt, da wird es mir bestimmt nicht schwerfallen. Doch ich hatte dabei nicht bedacht, dass ich ja mittlerweile daran gewöhnt war, schöne Erlebnisse und Situationen zu teilen und darüber mit anderen in den Austausch zu kommen. Das war also meine erste Herausforderung, die ganzen schönen Bilder und Erlebnisse erst einmal für mich, bzw. nur im Rahmen meiner Familie zu halten.
Gleichzeitig bekam ich auch die ganzen schönen Bilder und Erlebnisse der anderen nicht mit, was natürlich auch schade war und bei einem auch schonmal das FOMO-Gefühl
(Fear of missing out - die Angst, etwas zu verpassen) auslösen kann.
Andererseits bekommt man aber auch weniger Gefühle, wie Neid und Minderwert, da der Vergleich mit anderen wegfällt.
Eine weitere Herausforderung bestand darin, die ganzen leeren Pausen zu füllen, in denen man sonst zum Handy gegriffen und auf den sozialen Medien rum gedaddelt hat. Auf der anderen Seite nahm ich mir mehr Zeit für andere Dinge, wie Lesen, Beten, mit dem Partner reden oder einfach im Moment sein und das beobachten, was gerade so um einen herum passiert oder was die Natur einem bietet.
Ich konnte mich so besser auf einzelne Situationen einlassen und auch mal Leerlauf aushalten. Ich fühlte mich im Gesamten etwas ruhiger und weniger gestresst.
Mein Resümee: So eine kleine Handyentgiftung zu machen ist manchmal richtig gut.
In einer solchen Zeit erkennt man ganz gut, wie die eigene Handynutzung gerade ist und ob es sich in einem gesunden, guten Rahmen verhält oder ob es da Handlungsbedarf gibt.
Ich würde von mir behaupten, dass ich mein Smartphone schon recht bewusst und gezielt einsetze und doch artet es an der ein oder anderen Stelle auch mal aus und da ist es gut, nochmal hinzuschauen.
Die Dinge, die ich bewusst nutze, finde ich nach wie vor gut und sinnvoll und finde viele Erfindungen auch gut und wertvoll. Aber eben in Maßen.
Ich finde gut, was in der Bibel steht:
Alles ist dir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten!
Alles ist dir erlaubt, aber es soll dich nichts gefangen nehmen!
1.Korinther 6,12
Mir gefällt diese positive Einstellung. Ersteinmal gehe ich positiv an Dinge heran und muss nicht alles Neue verteufeln. Aber es macht genauso deutlich, dass nicht alles gut für mich ist, vor allem dann, wenn es mich beherrscht und gefangen nimmt!
Anhand dieser Kriterien kann man seinen Handykonsum prüfen:
- Tut er mir gut und fördert bei mir positive Dinge?
- Beeinflusst er mich negativ und hält mich sogar gefangen oder macht mich süchtig?
Wenn das Erste zutrifft, können wir uns entspannen und alles so belassen, wie es ist. Ist jedoch das zweite zutreffend, sollten wir etwas unternehmen, eine Bestandsaufnahme unserer Situation machen und Gott um Hilfe bitten, etwas an der Situation zu ändern. Alleine, ohne Gottes Hilfe, ist es schwer dauerhaft Dinge zu verändern, da unser Geist willig, aber unser Fleisch schwach ist! (nach Markus 14,38)
Aber wenn wir Gott mit ins Boot holen kann er uns den Willen zur Veränderung und auch das Vollbringen der Veränderung schenken:
Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides,
das Wollen und das Vollbringen,
nach seinem Wohlgefallen.
Philipper 2,13
Und wenn wir mit Jesus leben, lebt auch der Heilige Geist in uns, dessen eine der Früchte, die er mitbringt, die Selbstbeherrschung ist. Er kann uns auch dabei helfen, uns zu disziplinieren und uns neue, gesunde Gewohnheiten anzugewöhnen.
In diesem Sinne wünsche ich dir und mir einen guten und gesunden Umgang mit den modernen Medien!
Deine Danny
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