Montag war er also da, der Tag des Abschieds von meiner großen Tochter, die nun für ein Jahr ein Au- Pair in Amerika macht.
Ich konnte mir im Vorfeld nur im Ansatz vorstellen, wie es mir damit gehen würde. Meist ist es bei mir so, dass ich bis zum letzten Moment einfach funktioniere und durchhalte und wenn alles geschafft ist, sich meine Gefühle Bahn brechen. Und so war es dann auch. Die Tage davor waren noch mit organisatorischen Dingen, Abschieden im Umfeld und dem letzten, intensiven, miteinander Zeit verbringen, gefüllt.
Kurz kamen dann die ersten Gefühle am Sonntag im Gottesdienst hoch, als meine Tochter sich von vorne, von allen verabschiedete. Doch dann musste noch einiges geregelt werden. Dann kam die Fahrt zum Flughafen und das ganze Prozedere drumherum, das für meine Tochter noch völlig neu war, weil sie noch nie vorher geflogen ist.
Aber dann kam er, der Moment wo ich wusste, dass er für mich kritisch werden wird:
Die Zone durch die nur noch meine Tochter gehen darf und wir verwaist zurück bleiben.
Als legte sich ein Schalter um, fing ich an zu weinen und auch auf der Rückfahrt liefen erst einmal nur die Tränen.
In diesem Moment wird dir bewusst, dass du dein Kind jetzt für sehr lange Zeit nicht sehen wirst. Du kannst sie nicht mehr schnell in den Arm nehmen, wenn es ihr schlecht geht und du weißt, ab jetzt wird sich einiges ändern, bei ihr und auch bei uns.
Nun gilt es, den Abschied wahrzunehmen, zu spüren und auch zu betrauern, um dann irgendwann ein neues Normal zu finden.
Das Gute an der Sache ist, dass der Abschied erst einmal zeitlich (auf ein Jahr) begrenzt ist und wir uns dann wiedersehen.
Ein Abschied bringt mit sich, dass wir die gemeinsame Zeit, die wir miteinander haben durften, noch einmal bewusst Revue passieren lassen und dankbar werden, für all das Schöne, was wir miteinander erlebt haben. Ich erlebe die Momente vor einem Abschied sehr bewusst und intensiv.
Vom Kopf her habe ich mir auch immer gesagt: Deine Kinder gehören dir nicht. Sie sind dir von Gott für eine bestimmte Zeit anvertraut, aber sie sind nicht dein Eigentum!
Und trotzdem ist der Moment hart, wenn dein Kind sich von dir löst und eigene Wege geht.
Aber wir bleiben verbunden. Durch unseren gemeinsamen Glauben und durch das Gebet füreinander sind wir, trotz aller äußerlicher Entfernung, innerlich nah.
Und die neuen Medien machen ein Kontakthalten natürlich auch recht gut möglich.
Wie ist das bei dir mit dem Thema Abschied? Auf welche Weise gehst du mit Abschied um
(offensiv oder eher verdrängend)? Und hast du etwas oder jemanden, von dem du gerade Abschied nehmen musst?
Dann wünsche ich dir, dass du dir Zeit nimmst, zu betrauern, wahrzunehmen und dankbar zurückzuschauen. Jesus möchte bei dir sein und deinen Abschiedsprozess begleiten. Er hilft dir und schenkt Mut und Hoffnung, nach vorne zu schauen.
Deine Danny
August-Aktion
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