Nachdem wir versucht haben, unserer Tochter einen schönen Geburtstag mit allem drum und dran zu gestalten, sagt sie abends zu mir: Aber heute Abend kraulst du mich noch.
Eigentlich könnte man nach dem Tag doch glauben, dass sie mit allem gesättigt worden ist. Doch mit ihrer Aussage hat sie deutlich gemacht, was ihren Liebestank wirklich voll macht:
Körperliche Nähe und Zuwendung!
Und das ist genau das, was wir alle von Geburt an täglich brauchen, um wirklich gesättigt und zufrieden zu sein.
Nähe, Geborgenheit und Zuwendung fördern die Bindung zwischen Menschen und schütten in uns Glückshormone aus. Nur wenn wir genug von diesen Beziehungserfahrungen in unserer frühen Kindheit gemacht haben, sind wir für unser späteres Leben gewappnet und bauen ein gutes Selbstwertgefühl auf, das uns sagt: Du wirst bedingungslos geliebt und bist genau so wie du bist, in Ordnung!
Fehlen diese Erfahrungen oder wurden sie nur sehr wenig erlebt, leiden wir unser Leben lang an einem Mangel an Liebe und Selbstwert. Diesen Mangel versucht ein Mensch dann zu kompensieren und erwartet nicht selten von anderen Menschen, dass sie diesen Mangel ausfüllen. Doch ein Mangel an Liebe und Selbstwert, ist wie ein Fass ohne Boden und kann von anderen Menschen nicht aufgefüllt werden. Denn kaum scheint das Fass gefüllt zu sein, ist es auch schon wieder leer.
Oder es wird versucht, diesen Mangel mit anderem auszufüllen, wie mit dem Kaufen von Sachen, beruflichem Erfolg oder ambitionierten Hobbys. Doch auch diese Dinge schaffen es nicht, unser Leben frei, fröhlich und erfüllt zu machen.
Der Einzige, der das Loch stopfen kann, ist Gott!
Deutlich wird dies in der Geschichte vom verlorenen Sohn (Lukasevangelium Kapitel 15).
Ein junger Mann bittet seinen Vater, ihm sein Erbe auszuzahlen, damit er von Zuhause weggehen und das wirkliche Leben leben kann. Das Leben, von dem er glaubt, das es ihn glücklich macht. Der Vater lässt ihn und erfüllt ihm seine Bitte. So zieht der Sohn los und genießt erst einmal sein Leben in vollen Zügen. Mit vielen Frauen, Luxus, Geldspiel usw. Irgendwann jedoch ist das Geld weg und mit dem Gelde auch die neu gewonnenen Freunde. Das erhoffte Glück, war nicht von Dauer und schneller weg, als er gucken konnte. So bleibt ihm nur noch eine Arbeit als Schweinehirte. Er lebt und isst sogar am Ende bei den Schweinen. In diesem Moment erinnert er sich an sein Zuhause und an das, was er dort erlebt hatte: Liebe, Annahme und Geborgenheit. Doch er kann sich nicht vorstellen, dass sein Vater ihn, nach allem was er getan hat, noch aufnimmt. Er macht sich trotzdem auf den Weg nach Hause, um seinem Vater vorzuschlagen, ihn zumindest als Arbeitskraft wieder aufzunehmen. Als er sich seinem Zuhause nähert, wartet sein Vater schon auf ihn und läuft ihm sogar entgegen. Keine Rede von Arbeitskraft. Der Vater nimmt ihn in den Arm, schenkt ihm den Familienring und ein Gewand und lässt ein großes Fest für den verlorenen Sohn veranstalten. Seine Liebe zu dem Sohn hat sich kein bisschen verändert, egal was der Sohn getan hat. Er bleibt der Sohn, den er von ganzem Herzen und bedingungslos liebt!
Diese Geschichte ist ein Gleichnis, eine Erzählung, die etwas verdeutlichen möchte. Der Vater in dieser Geschichte steht für Gott. Der Sohn für jeden von uns Menschen. Diese Geschichte will deutlich machen, dass wir von Gott bedingungslos geliebt sind und das er sich wünscht, dass wir bei ihm sind, bzw. zu ihm zurückkehren, wenn wir uns von ihm entfernt haben.
Er möchte unseren Liebestank voll ausfüllen, so dass wir komplett gesättigt und zufrieden sind und mangelnde Liebe nicht bei anderen Menschen oder in anderen Sachen suchen müssen.
Und er allein ist auch in der Lage, mangelnde, fehlende Liebe aus der Kindheit, zu ersetzen und auszufüllen!
In der Bibel steht:
Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.
Psalm 147,3
Um nochmal auf die Situation mit meiner Tochter zurückzukommen: Lasst uns bei unseren Kindern und/oder anderen Menschen, mit denen wir in enger Beziehung stehen, nicht sparsam sein mit dem Geben von Nähe, Geborgenheit, Umarmung usw.
Ich muss mir das immer wieder selbst sagen, da ich nicht so der gefühlsstärkste Mensch bin und mit Umarmungen und Liebesbeweisen um mich schmeiße.
Kein Geld der Welt, kein materieller Gegenstand, sei er noch so wertvoll, kann den Liebestank von Menschen füllen. Nur unsere Berührungen und Zuwendung und unsere ungeteilte Aufmerksamkeit!
Und wenn du selbst spürst, das bei dir ein Mangel ist an Liebe und Selbstwert, dann lädt Gott dich ein, in seine Nähe zu kommen:
Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen
nach seinem Reichtum in Herrlichkeit
in Christus Jesus.
Philipper 4,19
Deine Danny
Erlebnisberichte
Hier ist eine neue Sendung von ERF Jess- Talkwerk, in der ich über meine Erschöpfungsdepression berichten durfte. Außerdem gibt es zwei weitere Gäste zu den Themen: Essstörung und unheilbar, chronisch krank.
Diese Sendung möchte ehrlich berichten und zugleich Hoffnung machen, Jesus in allem zu vertrauen.
Gern kannst du die Sendung weiterleiten.
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