Prüfen und Behalten

Über jedes Jahr wird von einer kirchlichen Arbeitsgruppe ein Bibelvers gesetzt, der uns durch das entsprechende Jahr begleiten soll.

In diesem Jahr stammt der Vers aus dem 1.Brief an die Thessalonicher Kapitel 5,21:

Prüft alles und das Gute behaltet! 

 

Ich finde, das ist ein sehr praktischer und weiser Vers, den man auf viele Situationen anwenden kann!

In erster Linie bezieht er sich in dem Bibeltext auf den Heiligen Geist und das man das, was dieser sagt und tut, nicht unterdrücken soll. Der Heilige Geist hilft uns, Zusammenhänge aus der Bibel zu verstehen. Er berät uns in Lebenssituationen. Er schafft in uns positive Auswirkungen. 

Alles, was von ihm kommt ist gut. In Galater 5,22-23 werden die Dinge beschrieben, die er in unserem Leben bewirken möchte: 

Dagegen bringt der Geist Gottes in unserem Leben nur Gutes hervor:

Liebe, Freude und Frieden; Geduld, Freundlichkeit und Güte;

Treue, Nachsicht und Selbstbeherrschung.

 

Er sorgt dafür, dass Gutes von uns ausgeht.

Dieses Gute ist der Maßstab, an dem wir prüfen können und sollen, was wir behalten sollen und was nicht. Alles, was nach Gottes Sicht, die wir in der Bibel vermittelt bekommen, nicht gut ist, können wir verwerfen, das Gute jedoch behalten.

Was bedeutet das jetzt ganz praktisch?

Wenn ich zum Beispiel im Gespräch mit jemandem bin, der die ganze Zeit negative Dinge über eine andere Person weitergibt, sollten wir diese nicht annehmen, sondern sie verwerfen, bzw. uns von dem negativen Reden distanzieren. Denn in der Bibel wird uns gesagt, dass wir nichts Falsches über eine andere Person weitergeben sollen.

Sehen wir Filme oder lesen Bücher, die Inhalte vermitteln, die gegen Gottes Werte und Prinzipien sind, sollten wir uns davon distanzieren und diese nicht konsumieren. 

Ich bin zum Beispiel ein Fan von Liebesfilmen und Liebesromanen. Doch wenn darin ständig Sex und Fremdgehen vorkommen, lege ich das Buch weg oder schaue den Film/ die Serie nicht mehr an. Es ist natürlich nicht leicht, Filme oder Bücher zu finden, die komplett frei von diesen Dingen sind. Deshalb muss ich manchmal auch darüber hinwegsehen und mich auf die positiven Dinge konzentrieren. Aber soweit es möglich ist, versuche ich Bücher oder Filme/Serien zu finden, die den biblischen Werten entsprechen. 

Manchmal gibt es auch Dinge, die andere Menschen als biblisch verkaufen möchten, die jedoch gar nicht wirklich so in der Bibel stehen. Dies passiert in verschiedene Richtungen. Entweder werden Werte aus der Bibel weggeredet oder es werden Dinge hinzugefügt, die Menschen unnötig einengen. Beides ist falsch.

Um diese Dinge jedoch nach gut oder schlecht prüfen zu können, muss ich die Bibel kennen und wissen, was Gott als gut oder schlecht ansieht.

Ich habe vor einigen Jahren folgende Situation erlebt:

Mein Mann und ich waren relativ frisch in unserer ersten Gemeinde als Pastorenehepaar eingestellt. Eines Tages bekam ich einen Anruf von einer Frau aus dieser Gemeinde. Sie sagte:

Frau Gies, ich möchte ihnen gerne etwas schenken! Oh, dachte ich, das ist ja nett. Doch dann folgte: Ich möchte ihnen gerne Geld schenken, damit sie sich einen Rock kaufen können!

Diese Frau und auch einige andere aus der Gemeinde, hatten das Verständnis, dass christliche Frauen nur Röcke und keine Hosen tragen sollten. Es gibt tatsächlich eine Stelle in der Bibel, aus der man das auf den ersten Blick, rauslesen könnte. Wenn man jedoch den Kontext kennt, in dem dieser Vers steht und den kulturellen Rahmen, versteht man auch, wie er wirklich gemeint ist. Doch um das prüfen zu können, muss man in der Bibel lesen. Am besten nicht nur einen Vers sondern ein ganzes Kapitel kennen und sich im besten Falle mit der damaligen Zeit auseinandersetzen.

Gott sei Dank, war ich damals selbstbewusst genug und hatte meinen festen Stand, so dass ich der Frau erwidern konnte: Es ist zwar sehr nett, dass sie mir etwas schenken möchten, aber Röcke trage ich nicht so gerne. Deshalb muss ich das Geschenk leider ablehnen!

Ich habe weiterhin meine Jeans getragen, mich geschminkt und so gekleidet, wie ich es für mich als richtig und vertretbar empfunden habe und bin froh darüber, dass ich damals meinen eigenen Weg gefunden habe.

Ich habe aber auch Situationen erlebt, wo mich jemand auf etwas angesprochen hat und ich daraufhin meine Sichtweise dazu verändert habe, weil ich gemerkt habe, dass ich falsch lag.

Aber erst, wenn ich einige Zeit darüber gebetet, dazu in der Bibel geforscht oder mit Menschen gesprochen habe, deren Meinung ich schätze und vertraue.

In diesem Sinne mache ich dir und mir Mut, Dinge und Situationen zu prüfen, die dir im nächsten Jahr begegnen.

Prüf alles - und das Gute, das behalte!

Deine Danny 

 

 

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