Wie wichtig ist dir eigentlich, was andere von dir denken? Spielt es für dich eine große Rolle oder ist es dir nicht so wichtig?
Ich würde gerne das Zweite von mir behaupten, doch leider ist das nicht immer der Fall.
Ich bin schon sehr bemüht darum, anderen keinen Grund zu geben etwas Schlechtes von mir zu denken und frage mich oft in Situationen: Was denkt der oder die wohl jetzt von mir?
Dahinter steckt (m)ein großes Harmoniebedürfnis, das verhindern möchte, dass durch negatives Verhalten meinerseits, etwas zwischen mir und die andere Person kommen könnte. Gleichzeitig ist es auch ein Streben nach Perfektionismus, alles möglichst gut und richtig zu machen, damit andere Personen keinen Grund haben, mich zu kritisieren.
Auf die Dauer ist das keine gute Strategie und löst sehr viel Druck und Stress aus, wenn man in Gedanken mehr bei der anderen Person ist, als bei sich selbst.
Unter anderem haben diese inneren Antreiber bei mir mit zu meiner Erschöpfungsdepression geführt.
Während der Therapie bin ich mir dieser Antreiber bewusst geworden, habe gelernt sie zu benennen und auch Strategien zu entwickeln, um sie loszuwerden.
So sollte ich zum Beispiel in Rollenspielen bewusst eine Position einnehmen, die bei der anderen Person eine Gegenwehr hervorrufen würde. Ich sollte zum einen spüren, was das bei mir auslöst, diesen Moment aushalten und gleichzeitig Wege finden, damit umzugehen.
Denn eins steht nun mal fest: Wir können es gar nicht schaffen, niemals etwas zu tun, was dem anderen missfällt!
Wie oben beschrieben, ist es auch gar nicht erstrebenswert und gesund, dies zu versuchen.
Es setzt uns immer mehr unter Druck und wir verlieren mehr und mehr unsere eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen aus dem Blick.
Doch wenn so ein Muster in dir herangewachsen ist, ist es gar nicht so leicht, es loszuwerden.
Aber es ist möglich, sich mit der Zeit immer mehr andere Denkweisen anzugewöhnen.
Dies braucht natürlich Zeit und auch Geduld, aber es lohnt sich, darein zu investieren!
Wie bei vielen Situationen war mir auch in diesem Prozess mein Glaube eine große Hilfe.
Ich habe mir vor Augen gemalt, wie Gott über mich denkt.
Zuerst einmal sieht er mich mit Augen voller Liebe an:
Ich habe dich je und je geliebt,
darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.
Jeremia 31,3
Und die Gedanken, die er über mich hat, sind durchweg ermutigend und hoffnungsvoll:
Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe,
spricht der HERR:
Gedanken des Friedens und nicht des Leides,
dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.
Jeremia 29,11
Er kennt unsere Schwachstellen, doch wenn wir sie zu ihm bringen, spricht er uns zu:
Er wird sich unser wieder erbarmen,
unsere Schuld unter die Füße treten
und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.
Micha 7,19
Was die Gedanken von anderen uns gegenüber angeht, werden wir immer wieder ermutigt, keine Angst vor Menschen zu haben und dem, was sie über uns denken mögen:
Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht;
was können mir Menschen tun?
Psalm 56,12
Meine erste Priorität soll die sein, darüber nachzudenken, was Gott über mich denkt und das ich mit ihm im Reinen bin. Was andere Menschen über mich denken, ist eigentlich gar nicht so wichtig.
Menschen werden immer wieder Dinge finden, die sie an mir kritisieren oder nicht gut finden.
Das kann ich nicht verhindern. Aber Gott denkt niemals so von mir, weil er mein Herz und meine tiefsten Gedanken kennt. Und wenn es da etwas Ungutes gibt, wird er mich liebevoll darauf hinweisen und mir helfen, mich auf einen guten Weg zu bringen, ohne das es etwas an seiner Liebe zu mir verändern wird!
Ich wünsche dir, dass du mehr und mehr erkennst, wie gut Gottes Gedanken über dich sind und wie zweitranging es ist, was andere Menschen von dir denken!
Deine Danny
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