
Wenn man jemanden fragt, wie es ihm geht, heißt es meist: Ach, Hauptsache gesund! Oder: Das Wichtigste ist, dass man gesund ist!
Aber ist das wirklich das Wichtigste? Und was ist, wenn es mit der Gesundheit nicht so gut läuft?
Gesundheit ist für mich auch ein hohes Gut und natürlich bin ich froh, wenn ich gesund bin!
Durch meine Erschöpfungsdepression habe ich jedoch eine Zeit in meinem Leben kennengelernt, in der es um meine Gesundheit gar nicht gut gestellt war und ich bis heute noch die Auswirkungen spüre und mein Leben nicht mehr dasselbe ist, wie vor meiner Erkrankung. Gehe ich über eine gewisse Grenze hinaus, schlägt mein Körper und/oder meine Seele Alarm.
Mit den Jahren habe ich gelernt, Warnsignale ernst zu nehmen und auf sie zu reagieren, so dass es nicht mehr zum totalen Crash kommt. Ich bin sehr dankbar für alles, was jetzt schon wieder möglich ist! Aber es gibt auch Tage, wo ich mit den engen Grenzen und dem, was eben nicht möglich ist, hadere und unzufrieden bin. Und dann schleichen sich Gedanken ein wie: Wenn ich nur wieder so fit wie früher wäre, dann wäre mein Leben wieder richtig gut!
Vielleicht ist es bei dir nicht die Gesundheit, sondern ein anderer Bereich, wo du denkst: Wenn dieses oder jenes anders wäre, dann wäre es gut und dann wäre ich glücklich und zufrieden!
Doch ist das wirklich so? War ich, als ich noch gesund war, glücklicher und zufriedener? Vielleicht was den Punkt der Gesundheit angeht schon. Aber es gab immer irgendwelche Dinge, die mich nicht zufriedenstellten. Und selbst wenn sich das ein oder andere positiv veränderte, war man vielleicht kurz Happy, aber schon nach kurzer Zeit kamen neue Herausforderungen.
Ich denke, letztlich sind es nicht die Umstände, die uns glücklich machen, sondern die Einstellung, wie wir diesen Umständen begegnen!
In diesem Punkt können wir vom Apostel Paulus aus der Bibel lernen, der einmal sagte:
...denn ich habe gelernt, in jeder Lebenslage zufrieden zu sein.
Philipper 4,11
Und er hatte wirklich viele, sehr widrige Umstände in seinem Leben erlebt. Und um seine Gesundheit war es auch nicht optimal bestellt. Er beschreibt an einer Stelle:
...ist mir ein Leiden auferlegt worden,
bei dem mein Körper wie von einem Stachel durchbohrt wird.
2.Korinther 12,7
Mehrmals betete er darum, dass Gott ihn heilt. Aber Gott kam dieser Bitte nicht nach, sondern erwiderte: Meine Gnade ist alles was du brauchst! Und wenn du schwach bist, bin ich stark!
2.Korinther 12,9
Super Antwort, oder? Mit dieser Bibelstelle hatte ich in meiner akuten Krankheitsphase echt zu kämpfen! Ich brauche keine Gesundheit, sondern Gnade? Und wenn ich schwach bin, ist Gott stark?
Das sah ich aber echt anders! Ich wollte Gesundheit und nicht nur durch jemand anderes stark sein, sondern selbst stark sein!
Doch dann fragte ich mich, wo mich das eigene Stark sein hingebracht hatte, nämlich in die Erschöpfung und in ein getriebenes Funktionieren, bis gar nichts mehr ging! Und in ein immer stärker werdendes Gefühl, dass ich nur dann etwas bin, wenn ich leiste!
Und was war es, was mir dann geholfen hat? GNADE!!!! Tatsächlich! Gnade von Jesus, der mir gezeigt hat, dass ich nichts leisten muss, um geliebt zu sein und Gnade, die mich nicht mit Arbeit antreibt, sondern mir Aufgaben geben möchte, die ich bewältigen kann und die mir dabei sogar helfen möchte und mich mit Kraft beschenkt, so dass ich nichts aus eigener Kraft schaffen muss! Und das, damit ich mir am Ende nicht stolz auf die Schulter klopfe, wie toll ich bin, sondern damit ich in Abhängigkeit von meinem Schöpfer bleibe und er dafür Ehre bekommt!
So habe ich irgendwann meinen Frieden mit der Bibelstelle gefunden und ein wenig mehr verstanden, was sie bedeutet.
Und auch über den Punkt der Gesundheit hinaus, ist Gnade das Wichtigste, was wir brauchen! Das uns Gott gnädig ist, uns unsere Schuld vergibt und wir am Ende unserer Zeit bei ihm im Himmel sein werden. Und diese Gnade hat er uns erwiesen, in dem er seinen Sohn, Jesus Christus, für uns am Kreuz sterben ließ, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben werden!
Deshalb ist der Satz: Hauptsache gesund , auch nicht richtig, denn Gesundheit wird früher oder später vergehen. Wir werden nicht bis an unser Lebensende immer nur gesund sein, und nichts ist so sicher wie der Tod! Mit dieser Perspektive ist die Hauptsache:
...das wir Gottes Geschenk der Gnade für uns angenommen haben
und so mit ihm alle Umstände unseres Lebens meistern können
und am Ende unseres Lebens bei ihm im Himmel sein werden!
Eure Danny
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