Große Kraft - Kleine Kraft

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Mein Mann hat eine echt crasse Power und Energie! Wenn ich ihn manchmal sehe, wie er eine Aufgabe nach der nächsten weg arbeitet, bis in den Abend hinein, obwohl er auch noch unglaublich früh aufsteht, wird mir manchmal schwindelig. Ich finde es total bewundernswert und bin natürlich froh, einen Mann zu haben, der so fleißig ist und so viel schafft! 

Es löst jedoch manchmal auch Vergleichs- und Neidgedanken in mir aus: Warum hat mein Mann so viel Kraft und ich nur so wenig? Warum scheint er kaum, bis gar keine Pausen zu brauchen und ich schaffe meinen Tag gar nicht, ohne mehrere kleine Pausen einzubauen?

Natürlich fällt dieser Kontrast seit meiner Erschöpfungsdepression noch größer aus. Allerdings war es immer schon so, dass mein Mann mehr Kraft als ich hatte. Er ist auch fast nie krank. Ich bin immer wieder mal krank und war schon als Kind sehr anfällig. Und auch als wir noch keine Kinder hatten, brauchte ich mittags schon mein Mittagsschläfchen.

Es scheint also so zu sein, dass wir Menschen mit unterschiedlicher Kraft ausgestattet sind. Und wie immer, wenn man sich Gedanken darüber macht, warum man wie beschaffen ist, sollte man den zurate ziehen, der uns designt hat: Gott.

Schaut man in die Bibel hinein, wird zuerst einmal gesagt, das alle Menschen nach dem Bild Gottes geschaffen sind und das sehr gut. Alle haben den gleichen Wert und die gleichen Anlagen. 

Doch gehen wir in der Bibel weiter, spricht sie auch über Unterschiede. Im zwölften Kapitel des 1. Korintherbriefes macht Paulus an dem Bild des Körpers deutlich, dass wir alle zu ein,- und demselben Körper (der Gemeinde von Jesus) gehören, aber innerhalb dieses Körpers alle ganz unterschiedliche Fähigkeiten und Aufgaben haben. Es wird auch berichtet, dass es schwächere und stärkere Glieder gibt, die jedoch nicht gegeneinander gestellt werden, sondern beide als gleichwertig und gleich wichtig betrachtet werden sollen. Über die schwächeren Glieder wird sogar gesagt: 

Gott hat unseren Körper zu einem Ganzen zusammen gefügt

und hat dafür gesorgt,

dass die geringeren Teile besonders geehrt werden!

1.Korinther 12,24

 

Gott hatte schon immer ein Faible für das, was von anderen als klein, schwach und unbedeutend wahrgenommen wurde!

In der Offenbarung des Johannes Kapitel 3, Vers 8 spricht er zum Beispiel über eine kleine, schwache Gemeinde:

Eure Kraft ist nur klein.

Trotzdem habt ihr euch nach meinem Wort gerichtet

und das Bekenntnis zu mir nicht widerrufen! 

 

Gott kommt es nicht auf die Größe unserer Kraft an, sondern auf die Größe unseres Vertrauens in ihn und sein Wort an! Wenn wir ihm und dem, was er sagt, Glauben schenken und uns auf den Weg machen, wird er uns alles dazu geben, was wir brauchen und unsere Kraft vermehren.

Du brauchst nicht mehr als meine Gnade.

Je schwächer du bist,

desto stärker erweist sich an dir meine Kraft!

2. Korinther 12,9

 

Es ist sehr ermutigend, wie Gott über die kleine Kraft denkt und wie er sie hervorhebt und durch sich selbst groß macht! Deshalb darf ich lernen, meine kleine Kraft nicht als Defizit zu sehen, sondern als Stärke, durch die Gott Großes tun kann!

Da Gott jedoch keinen Unterschied zwischen großer oder kleiner Kraft macht, darf ich auch lernen, die Kraft meines Mannes nicht schlecht zu machen oder meine Kraft gegen seine auszuspielen, sondern sie als die Gabe und Stärke anzusehen, die sie eben ist und mich darüber freuen, was er damit bewirken kann! Das ist natürlich ein Prozess und darf seine Zeit brauchen. Aber alles beginnt mit einer Entscheidung!

Als Menschen neigen wir dazu, bei Dingen, wo wir schlechter abschneiden, den Haken an der Sache zu finden. Indem wir zum Beispiel sagen:  Ja, jetzt hat er oder sie noch diese Power, aber mal sehen, wie es in ein paar Jahren aussieht!  Oder: Das kann ja nur in einem Burnout oder einer anderen Krankheit enden? Oder: Wer weiß, was diese Person dafür auf anderen Gebieten versäumt?

Dabei hat es vielleicht schlicht und einfach den Grund, dass da zwei Personen sind, die mit einer komplett unterschiedlichen Belastungsgrenze ausgestattet sind. Das Eine ist weder besser noch schlechter als das Andere! Jeder kann auf seine Art und mit seinen Kräften, ganz unterschiedliche Dinge bewegen! Und was könnten wir bewegen, wenn jeder das auf seine Weise tun würde?

Was ist dein Thema? Die große oder die kleine Kraft? Ich wünsche dir, dass du sowohl das eine oder andere als Gottes Geschenk an dich ansiehst und du denjenigen, der mit einer anderen Kraft ausgestattet wurde, nicht abwertest oder ihn als Konkurrenz siehst, sondern ihn in seiner Art bestärken und anfeuern kannst!

Deine Danny 

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