Nur eine Option?

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Heute habe ich wieder eine Folge meiner Lieblingsarztserie geschaut und irgendwie hat sie etwas in mir angerührt.

Es ging um einen Mann, der wegen starker Magenschmerzen ins Krankenhaus kam. Im Nachhinein kam heraus, dass er seit einem Jahr arbeitslos und völlig pleite war und sein Haus in einer Woche gepfändet würde. Das Fatale daran, er hatte seiner Frau nichts von alledem erzählt und ihr vorgespielt, dass alles in Ordnung wäre. Nun kam alles ans Licht. Die Frau fiel natürlich aus allen Wolken und war erst einmal total überfordert. In ihrer Not suchte sie Hilfe bei einer der Ärztinnen. Sie fragte diese: Was soll ich jetzt nur tun? Darauf sagte dir Ärztin nur kurz: Na, sich scheiden lassen! Die Antwort und Reaktion der Ehefrau verblüffte mich. Sie erwiderte: Ich danke Ihnen für alles Fachliche, was sie an meinem Mann getan haben, aber menschlich gesehen sind Sie nicht gerade die Stärkste! Ich denke, nachdem was der Mann seiner Frau angetan, sie ein Jahr lang belogen und hintergangen und ihr den Boden unter ihren Füßen weggezogen hatte, könnte man schon nachvollziehen, wenn sie über eine Trennung nachdenken würde, weil das Vertrauen in ihren Mann zerstört wurde, oder? Was hat sie also bewogen, anders zu reagieren und bei ihrem Mann zu bleiben?

Darüber erfahren wir in der Serie nichts. Aber es deckt sich mit meinem christlichen Verständnis von Ehe "In guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod uns scheidet!". Nicht die Lebensumstände sollen über das Ende einer Ehe entscheiden, sondern das Lebensende eines der beiden Partner. Und in diesem gemeinsamen Leben gibt es gute und schlechte Zeiten. Und das was die Frau da erlebte, war wahrlich eine schlechte Zeit!

Nach 24 Jahren Ehe, können auch mein Mann und ich auf gute und schlechte Zeiten zurückblicken und bei so manch einer schlechten Zeit, wussten wir auch nicht, wie es weitergehen soll. Doch für eines hatten wir uns mal entschieden und das war: Trennung ist keine Option! Und deshalb haben wir immer wieder versucht, mit Gottes Hilfe Lösungen zu finden.

Natürlich gibt es auch Beziehungen, wo wirklich keine Lösung gefunden wird, weil vielleicht nur einer von beiden wirklich zur Veränderung oder Arbeit an der Beziehung bereit ist, oder einfach kein gemeinsamer gangbarer Weg gefunden werden kann oder es passieren so krasse Dinge wie ein Seitensprung oder es herrscht emotionale oder gar körperliche Gewalt. 

Falls dich das Thema betrifft, und du den Zerbruch einer Ehe erlebt hast, möchte ich dir kein schlechtes Gewissen machen oder dich verurteilen! Jede Situation ist individuell und muss auch so betrachtet werden. Von der Seelsorgearbeit meines Mannes und von so manchem Gespräch, was wir auch gemeinsam geführt haben, weiß ich, dass man genau hinschauen muss und dass man nicht in jedem Fall gleich handeln kann. Außerdem möchte ich betonen, dass der Gott der Bibel ein Gott der Gnade, der Barmherzigkeit und der Vergebung ist und er auch immer wieder Neuanfänge schafft! Durch die Geschichte mit der Ehebrecherin, die die Männer steinigen wollten, macht er sein Herz deutlich und dass er sie nicht verurteilt und er ihr vergibt. 

Gleichzeitig sagt er ihr jedoch auch, dass sie nicht mehr sündigen soll (also weiter die Ehebrechen).

Da richtete Jesus sich auf und sprach zu ihr:

Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt?

Sie aber sprach: Niemand, Herr.

Jesus aber sprach: So verdamme ich dich auch nicht;

geh hin und sündige hinfort nicht mehr.

Johannesevangelium Kapitel 8, Verse 10-11

 

Dieser Teil wird gerne weggelassen, weil er nicht so trendy ist. Aber das ist genau die Spannung, in der wir Menschen stehen und die auch Gott mit uns erlebt: Er ist gnädig, barmherzig, liebevoll und vergebend, aber er hat eben auch bestimmte Werte, wie, das eine Ehe bis zum Tod bestehen bleiben soll.

Deshalb sollte es uns als Menschen, die nach Gottes Prinzipien leben wollen, wichtig sein, diese Werte zu leben, jedoch mit dem Wissen, dass wir alle hinfallen können und wir alle ganz viel Gnade und Hilfe von Jesus brauchen, um diese Werte leben zu können! Denn rein aus menschlicher Kraft schaffen wir es nicht, da  unser Geist willig, aber unser Fleisch schwach ist! (Markusevangelium Kapitel 14 Vers 38)

Deshalb bete ich so oft es geht für meinen Mann und unsere Ehe. Das Gott unsere Ehe schützt, und er mir jeden Tag Liebe, Geduld und Freundlichkeit für meinen Mann schenkt! Und wenn ich es nicht geschafft habe, ihm gut zu begegnen, bitte ich Gott (und meinen Mann) um Vergebung! 

Und wenn wir das Gefühl haben, an unsere Grenzen zu stoßen, reden wir mit engen Freunden oder suchen uns Fachliche Hilfe. 

Haben wir unser Möglichstes getan, hoffen wir darauf, dass Gott Gnade gibt und unsere Ehe hält: Bis das der Tod uns scheidet und uns die schlechten Zeiten nicht entzweien, sondern uns im Nachhinein noch enger zusammenführen! Und das wünsche ich dir und deinem Partner auch! Und sollte es bei dir und deiner Ehe zum Zerbruch gekommen sein, wünsche ich dir die Gnade, Barmherzigkeit und Vergebung und einen Neuanfang mit Jesus!

Deine Danny 

 

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